Seelsorge und Beratung

Es gibt Zeiten im Leben, da kann man den Boden unter den Füßen verlieren, Zeiten der Trauer, Trennung, Belastung. Es sind Zeiten, in denen ich mit vielem zu kämpfen habe, auch in meiner Seele. Es sind Zeiten, in denen ich mehr Zuwendung brauche. Es sind Zeiten, in denen ich neue Gedanken und Wege suche.
In solchen Zeiten kann ein Gespräch mit einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin ein erster Schritt sein.
Seelsorge geschieht in einem geschützten Rahmen: Wir versuchen, den Menschen so zu sehen und zu würdigen, wie er oder sie ist. Wir tragen von dem Gespräch nichts nach außen („Seelsorgegeheimnis"). Wir sind geschulte Zuhörer.
Der Grund unserer Seelsorge liegt darin, dass Menschen seit den biblischen Zeiten Gott erfahren haben als einen, der sich den Menschen bedingungslos zuwendet. Gott bezeichnet sich selbst als "Ich bin da" (Exodus 3, 14) und gibt sich als der zu erkennen, der tröstet, wie eine Mutter tröstet (Jesaja 66, 13). Jesus hat Menschen geheilt. Wir glauben an einen Gott, der auf die Sehnsucht nach Heilwerden in einem umfassenden Sinn antwortet.
Welche Wege ein Mensch gehen muss, um eine Ahnung vom Heilwerden zu bekommen, dass wissen wir nicht im Voraus, nicht für uns selbst und nicht für andere. Wir versuchen, einen Raum zu öffnen zwischen Menschen und Gott. Es könnte ein Raum sein, der den Spielraum im Leben erweitert. Es könnte ein Raum sein, in dem sich der Boden unter den Füßen dann fester anfühlt.
Auch in der evangelischen Kirche, das ist nicht allen Menschen bekannt, gibt es die Möglichkeit zur Einzelbeichte mit persönlicher Lossprechung.

 

Heidi Kääb-Eber
Pfarrerin